Bericht: Badische Zeitung, vom 5.Mai 2015 ; Verfasser: Kunibert Ständer

Auch die Eltern stehen in der Pflicht

Bei der Hauptversammlung der Europäischen Narrenvereinigung ging es auch um Jugendschutz .

HERBOLZHEIM. Am Samstag trafen sich die Mitglieder der Europäischen Narrenvereinigung Baden-Württemberg in der Breisgauhalle zur Hauptversammlung. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Ausstellermesse, Karbatschen-Workshop, Guggemusik-Konzert und großem Unterhaltungsprogramm unter dem Motto "Brauchtumsfasnet überregional" ließ im April die Fasnet im Breisgau aufleben. Viele Mitglieder waren mit ihren Delegierten nach Herbolzheim gekommen.Die Vizeweltmeister im Karbatschen-Schnellen wurden geehrt (von links): ENV Präsident Berthold Schneider, Bürgermeister Ernst Schilling, Jasmin Orth, ENV Vize Eberhard Lauenroth, Rebecca Schröder, Maik Schröder, Lukas Mack, Trainer Robert Schröder, Oberzunftmeister Uwe Hirth. Rechts Andreas Läufer, Präsident der Herbolzheimer Karnevalsgesellschaft. Foto: Kunibert Ständer


Andreas Läufer, Präsident der Herbolzheimer Karnevalsgesellschaft, Bürgermeister Ernst Schilling und SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner begrüßten die anwesenden Delegierten. "Wenn die Fußball-WM im Winter in Katar stattfindet, können wir auch Fasnet im April feiern", meinte der Bürgermeister schmunzelnd. Berthold Schneider, Präsident der Narrenvereinigung, dankte allen, die am Gelingen der Ganztagsveranstaltung beteiligt waren. Die Gründung der Vereinigung vor fünf Jahren sei der richtige Schritt gewesen, so Schneider. Der Verband mit seinen angebotenen Leistungen werde immer mehr bei den Mitgliedsvereinen geschätzt. Man biete Informationen rund um die Fasnet an, sei es im rechtlichen und im versicherungstechnischen Bereich, im Jugendschutz, in der Jugendarbeit. Die Verantwortung der Vereine bei Veranstaltungen werde immer größer. Hier müsse der Gesetzgeber aufpassen, dass das Brauchtum noch gelebt werden könne. Ein großes Anliegen sei der Jugendschutz. Hier müsse der Gesetzgeber die Eltern mehr in die Pflicht nehmen. Jugendschutz sei in erster Linie Aufgabe der Eltern. Man selbst sei sehr aktiv mit der Verbreitung des Party-Passes zur Ausweisung der Altersgrenze. Wenn aber bereits vor den Veranstaltungshallen auf Parkplätzen illegal Alkohol an Minderjährige verkauft werde, dann sei der Veranstalter hilflos, aber dennoch haftbar. Jugendliche sollten im gesetzlichen Rahmen an der Fasnet teilnehmen können.

 

Vizepräsident Eberhard Lauenroth bot den Mitgliedern an, bei Vereinsgründungen von der vorhandenen Mustersatzung Gebrauch zu machen.

Generalsekretär Michael Schneider trug alle wichtigen statistischen Daten aus dem Berichtsjahr vor. Schatzmeisterin Gesine Hesse konnte von einem positiven Rechnungsabschluss berichten. Die Entlastung des Gesamtvorstandes erfolgte einstimmig. Zu den neuen Kassenprüfern wurden Claudia Probst und Gabriele Schlecht gewählt.

Mit dem Orden "Stern von Baden-Württemberg" wurden Gabriele Schlecht, Jürgen Hug und Maik Schneider für ihr Engagement geehrt. Geehrt wurden auch die anwesenden Vize-Weltmeister 2015 im Karbatschen-Schnellen von der Narrenzunft Kirschdestorre aus Bischweier. Die Karbatsche ist eine aus Hanf geflochtene Peitsche und eines der ältesten fastnächtlichen Lärminstrumente und vor allem im Bodenseeraum verbreitet. Bei der Veranstaltung traten die Jugend- und Erwachsenengugge der Sondbachschlori Vimbuch/Bühl auf, ebenso die Pflüme-Quätscher aus Wagenstadt. Bewirtet wurden die Delegierten von der Karnevalsgesellschaft.